Datenbasis und Methoden
In Hinblick auf diese Fragestellungen wurden die im Cluster ablaufenden Prozesse sowohl mit Hilfe standardisierter, quantitativer, als auch offener, qualitativer Methoden untersucht. Das Interesse qualitativer Erhebungsformen ist es, dem beforschten Gegenstand mit größerer Offenheit zu begegnen, den Befragten breitere Antwortmöglichkeiten zu bieten und somit zu unerwarteten Ergebnissen zu gelangen. Der Vorteil standardisierter Verfahren ist die prinzipielle Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen Erhebungseinheiten und Ergebnissen. Der angewandte Methoden-Mix verbindet beide Herangehensweisen und bietet zudem die Möglichkeit der wechselseitigen Korrektur, Ergänzung und Bestätigung der Ergebnisse.
Bei der offenen Befragung wird den Befragten die Möglichkeit geboten, frei auf die gestellten Fragen zu reagieren. Befragt wurden insgesamt etwa 40 Wissenschaftler verschiedener Forschungsbereiche in UniCat, sowie Kontrollgruppen außerhalb des Clusters. Dabei ist es für die Einschätzung der Auswirkungen des Clusters notwendig, wiederkehrende Erhebungen durchzuführen. Nur so können die Veränderungen in Forschung und Zusammenarbeit abgebildet werden, die sich durch die Strukturen des Clusters ergeben.
Im Sommer 2010 wurde außerdem zum ersten Mal eine standardisierte Online-Umfrage unter dem Titel ANU (Analysing Networks in Unicat) durchgeführt. Dabei konnte eine außergewöhnlich hohe Ausschöpfungsquote von 75% erreicht werden. Die angewandten Auswertungsverfahren verlangen jedoch diesen hohen Rücklauf, da fehlende Antworten zu einer starken Verzerrung der entstehenden Netzwerkbilder und Maßzahlen führen. Die Konzeptualisierung und Auswertung der Ergebnisse erfolgte aus einer Netzwerkperspektive. Eine Netzwerkanalyse bildet dabei die Beziehungsgeflechte und -strukturen in den Forschungsprojekten im Hinblick auf eine bestimmte Beziehungsform ab. Wie bei der offenen Befragung gilt auch hier, dass eine regelmäßige Wiederholung erst eine angemessene Interpretation der Daten ermöglicht. Ein Beispiel für ein entstandenes Netzwerk zur wechselseitigen Wahrnehmung der Forscher zeigt Abbildung 1.