Abschiedskonzert für Gerhard Ertl

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Ankündigungsplakat
Gerhard Ertl am Klavier, 2014
Ränge und Preise

Mitglieder und Freunde des Exzellenzclusters UniCat erinnern sich noch an das großartige Konzert mit und für Gerhard Ertl anlässlich seines 78. Geburtstages im Audimax der TU Berlin im Jahre 2014. Nun geht Gerhard Ertl als Korrepetitor des Berliner Oratorien-Chores in den Ruhestand.

Am Sonntag, den 4. Dezember 2016 feiert der Chor mit einem Konzert im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie den Abschied von seinem langjährigen Korrepetitor.

Das Oratorium „Das Alexanderfest“ von Georg Friedrich Händel wird aufgeführt.

Solisten sind Christine Wolff Sopran, Vernon Kirk Tenor, Michael Adair Bariton, Jakub Sawicki Orgel und Gerhard Ertl am Cembalo. Das Preußische Kammerorchester musiziert unter der Leitung von Thomas Hennig.

So 04.12.2016, 20:00 Uhr
Kammermusiksaal
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin

Ermäßigte Karten für 8 bis 20 Euro gibt es nur an der Abendkasse unter Vorlage eines entsprechenden Ausweises für Schüler, Studenten, Lehrlinge oder Schwerbeschädigte.

Die Heilige Cäcilia als Schutzpatronin der Musik

Seit dem späten Mittelalter wird die Heilige Cäcilia als Schutzpatronin der Musik verehrt und seit Henry Purcells Zeit (1659-1695) wird in England der Tag der Heiligen Cäcilia mit einem Fest gefeiert, zu dem Purcell selbst zwei Werke beisteuerte.

Dieser Tradition folgt auch Georg Friedrich Händel mit seinem „Alexanderfest“, das auch den Untertitel „The Power of Music“ trägt. In diesem Werk zeigt Händel anhand der Schilderung der Siegesfeier anlässlich der Eroberung von Persepolis durch Alexander den Großen, wie die Musik Affekte erzeugen und darstellen kann: Huldigung, Trinklied, Trauer, um nur einige Beispiele zu nennen.

Georg Friedrich Händel: Das Alexanderfest

Händel komponierte sein Oratorium „Das Alexanderfest“ mit dem Untertitel „Die Macht der Musik“ im Jahre 1736 in London und brachte es dort am 19. Februar zu Uraufführung. Insbesondere auch wegen finanzieller Schwierigkeiten wandte er sich in der Zeit zunehmend von der Produktion von Opern ab und dem Oratorium zu. Bei dieser Musikgattung handelt es sich um ein musikalisches Drama, das von der Bühne losgelöst ist, bei dem szenisches Spiel und Kostüme usw. entfallen. Dabei kommt dem Chor eine wesentliche Rolle zu: Er ist zum einen an der Handlung beteiligt und übernimmt zum anderen nach antikem Vorbild die Rolle des Kommentierenden.

Als Vorlage für das Alexanderfest diente die 1697 veröffentlichte Ode Alexander’s Feast, or, The Po wer of Music des Dichters John Dryden, in der die Macht der Musik anhand eines Festes demonstriert wird, das Alexander der Große anlässlich der Einnahme der Stadt Persepolis, der Hauptstadt des Perserreiches, im Jahre 330 v.Chr. veranstalten ließ. Dabei preist der Sänger Timotheus den Sieger, dem das Volk zujubelt. Im anschließenden Rezitativ wird der Sänger charakterisiert: „.....with flying fingers touch’d the lyre“. Zur Illustration hatte Händel für diese Stelle ursprünglich ein Harfenkonzert komponiert, das später in einer Sammlung von Orgelkonzerten publiziert wurde und in dieser Fassung auch wieder in unserer Aufführung erklingen wird.

Danach lauscht das Volk ergriffen dem Sänger, der zunächst die durch Bacchus ermöglichten Freuden preist, dann aber auch den Tod des Perserkönigs Dareios beklagt, bis die göttliche Kraft der Liebe besungen wird und schließlich das Volk zu großem Beifall für die Macht der Musik hingerissen wird.

Der (kürzere) zweite Teil beginnt mit der Aufforderung, den schlummernden Sieger aufzuwecken, was dann mit Pauken und Trompeten erfolgt. Jetzt wird zur Rache für die gefallenen Krieger aufgefordert und die Stadt zur Plünderung freigegeben. Entgegen früheren Meinungen erfolgte die Plünderung nicht. Die neuere Forschung ergab, dass lediglich einige Gebäude zerstört wurden. Auch war Dareios nicht in der Schlacht gefallen, sondern wurde zwei Jahre danach von einem Verwandten, zu dem er sich geflüchtet hatte, ermordet. Im Oratorium erfolgt nun ein deutlicher Bruch, indem Thimotheus zum Vorboten der heiligen Cäcilie gemacht wird, beiden die Krone zuerkannt und von nun an die Macht der Musik besungen wird.

Das Alexanderfest zählt zu den beliebtesten Werken Händels und wurde auch mehrfach überarbeitet und mit deutschem Text versehen. Erwähnt werden soll hier eine von Mozart angefertigte Bearbeitung mit modernisiertem Instrumentarium, die 1793 erstmals aufgeführt wurde. Unsere Aufführung benutzt aber das Händel’sche Original von 1736.