UniCat stellt auf der Hannover-Messe aus zwei Forschungsprodukte vor
Erzeugung von Wasserstoff aus Sonnenlicht und Wasser - Strom aus Biowasserstoff
Berlin, 07.04.2009.
Die Berliner Wissenschaftler haben eine Vision. Sie wollen aus Licht und Wasser mit Hilfe von Katalysatoren, die sie von der Natur abschauen, Wasserstoff herstellen und anschließend für die Stromgewinnung nutzen.
Ultimatives Ziel ist ein regenerativer und emissionsfreier Kreislauf aus Wasserstoff-Produktion durch Licht und Wasser auf der einen Seite und die Nutzung von Wasserstoff in speziellen enzymatischen Brennstoffzellen zur Stromerzeugung auf der anderen Seite.
Auf dem Messestand ist eine solche biomimetische Brennstoffzelle zu sehen. Sie befindet sich in einem Glas-Aquarium, welches mit einer 3%igen Wasserstoff-Atmosphäre geflutet ist. Die Elektroden der Brennstoffzelle sind mit Enzymen (Hydrogenase) beschichtet.
Anwendungsgebiete werden in der Stromversorgung von transportablen Geräten gesehen. So könnten z. B. Laptops im Konferenzraum mit Hilfe von Wasserstoff ohne Steckdose und ohne Akku betrieben werden.
Der Abschied vom Öl – Erdgas als Rohstoff nutzbar machen
Bei der Rohölförderung fällt Erdgas zum Teil als unerwünschtes Nebenprodukt in erheblichen Mengen an. Pro Jahr werden deshalb 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas einfach abgefackelt. Das würde ausreichen, um ganz Deutschland und Frankreich mit Gas zu versorgen.
Erdgas besteht bis zu 98 % aus Methan. Wenn es gelingt Methan chemisch in wertvollere Stoffe umzuwandeln, gewinnt die Menschheit einen erheblichen Zeitpuffer beim Abschied vom Öl. Der Übergang zu erneuerbaren Energien würde deutlich erleichtert.
Die Forscher des Berliner Exzellenclusters UniCat versuchen deshalb einen großtechnischen Weg zu finden, zwei Methanmoleküle in ein Ethylenmolekül umzuwandeln.
Dazu muss Methan „aktiviert“ werden. Dieser Schritt ist schwierig; vor allem weil die Gefahr besteht, dass das Methan dabei vollständig verbrennt.
Die Wissenschaftler erforschen die Einzelschritte dieser Kupplungsreaktion, suchen einen geeigneten Katalysator und übertragen dann die Laborreaktion in einen größeren Maßstab.
Sie finden UniCat auf der Hannover-Messe in der Halle für Forschung (Halle 2) auf einem Gemeinschaftsstand (E22) mit der TU Berlin Servicegesellschaft. Das Oberthema lautet „Vision 2050 – Ideen für die Industrie von morgen“.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Martin Penno, Technische
Universität Berlin, Exzellenz-Cluster „UniCat“, Öffentlichkeitsarbeit, Tel.:
314-28 592, E-Mail: martin.penno(at)tu-berlin.de