Katalyse-Power: Die Aktivierung von Sauerstoff und Kohlenwasserstoffen
09. Februar 2015
Verleihung des Clara-Immerwahr-Awards an Dr. Anna Company Casadevall am 13. Februar 2015 / Einladung
Der Exzellenzcluster „Unifying Concepts in Catalysis“ (UniCat) verleiht Dr. Anna Company Casadevall von der Universität Girona, Spanien, am 13. Februar den Clara-Immerwahr-Preis 2015 an der Technischen Universität Berlin.
Die Chemikerin erhält die Auszeichnung für ihre hervorragenden Beiträge auf dem Gebiet der bioanorganischen Chemie insbesondere für die Synthese von hochvalenten organischen Metallkomplexen. Diese spielen eine entscheidende Rolle für die Aufklärung von Stoffwechselprozessen in Lebewesen. In den meisten Fällen treten Metalle hier als aktive Zentren von Proteinen (Enzymen) auf. Diese Metalle sind für die Funktion der Enzyme unentbehrlich. Der Austausch eines dieser Metalle führt zum Verlust oder zu einer signifikanten Änderung der Funktion des Enzyms.
Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen:
Zeit: | Freitag, 13.2.2015, 14 Uhr |
Ort: | TU Berlin, Lichthof im Hauptgebäude Straße des 17. Juni 135 10623 Berlin |
Veranstaltungssprache ist Englisch.
Um Anmeldung wird gebeten unter:
www3.unicat.tu-berlin.de/registration
Ablauf:
Begrüßungsworte von Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin, vom Gesandten der Spanischen Botschaft in Berlin, Herrn Ignacio Sánchez de Lerín und von Prof. Dr. Matthias Drieß, Sprecher von UniCat
Laudatio von Prof. Dr. Christian Limberg, Institut für Chemie, HU Berlin
Verleihung des Clara-Immerwahr-Awards
Vortrag von Dr. Anna Company Casadevall, Clara-Immerwahr-Preisträgerin 2015: „Selective ortho-hydroxylation-defluorination of 2‑fluorophenolates with bis(µ-oxo)dicopper(III) species”
Gastvortrag von Prof. Dr. Petra Schwille, MPI für Biochemie, Martinsried:
„Protein pattern formation on membranes - biological analogs of heterogeneous catalysis?”
Dr. Anna Company Casadevall
Hauptforschungsinteresse von Anna Company Casadevall ist die Aktivierung von kleinen Molekülen, wie Distickstoffmonoxid (N2O), Sauerstoff (O2), Kohlendioxid (CO2) und Kohlenmonoxid (CO) mithilfe von bioanorganischen Metallkomplexen. Die von Anna Company Casadevall verwendeten organischen Liganden-Vorläufer sind biologischen Systemen, wie Enzymen, nachempfunden und werden mit Übergangsmetallen, wie z. B. Kupfer, Eisen und Nickel, umgesetzt. Die daraus resultierenden Modellkatalysatoren werden mit umweltfreundlichen Oxidationsmitteln getestet und die dabei entstehenden Zwischenstufen und Produkte charakterisiert.
Anna Company ist 32 Jahre jung und kann bereits auf 35 Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, 5 Buchbeiträge sowie 5 Patentanmeldungen verweisen.
Das Preisgeld wird Anna Company Casadevall für gemeinsame Forschungsarbeiten mit dem Exzellenzcluster UniCat verwenden. Ziel der geplanten Arbeiten ist es, gemeinsam mit Dr. Kallol Ray von der Humboldt-Universität zu Berlin, hochvalente Kupfer-Oxido-Spezies zu untersuchen. Diese Zentren werden als reaktive Intermediate während der biologischen Oxidation von Methan postuliert, konnten jedoch bisher nicht isoliert werden.
Mit dem Clara-Immerwahr-Award ehrt der Exzellenzcluster UniCat herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Katalyse und lädt die Preisträgerin zu Kooperationen mit UniCat-Gruppen ein. Der Preis wird 2015 zum vierten Mal verliehen. Er setzt ein besonderes Zeichen für die Förderung von exzellenten Wissenschaftlerinnen und ist eine Maßnahme im Bereich der Frauenförderung des Clusters. Weitere Aktivitäten sind beispielsweise Seminare zur Gendersensibilisierung und Professionalisierung von UniCat-Mitgliedern, die Etablierung eines Gastwissenschaftlerinnenprogramms und die Bildung von Erfolgsteams.
Der Clara-Immerwahr-Award ist mit 15.000 Euro dotiert und wird jährlich international ausgeschrieben. In diesem Jahr wird der Preis von der Siemens AG und von der TU Berlin finanziert. Der Preis würdigt Dr. Clara Immerwahr, die im Jahr 1900 als erste Frau in Deutschland an der Universität Breslau mit einer physikalisch-chemischen Arbeit promoviert hat.
„Unifying Concepts in Catalysis“ (UniCat) ist ein im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gegründeter interdisziplinärer Forschungsverbund, dessen zentrales Thema die Katalyse ist. UniCat wird von vier Universitäten und zwei Max-Planck-Instituten in Berlin und Potsdam getragen. Etwa 50 Arbeitsgruppen arbeiten gemeinsam und fächerübergreifend an zukunftsrelevanten Forschungsthemen für den Rohstoffwandel und die Energiewende: Von der chemischen Umwandlung von Methan zu in Ethylen, der chemischen und biologischen Aktivierung von Kohlendioxid über die katalytische Erzeugung von Wasserstoff aus Wasser mit Sonnenlicht als Energiequelle bis hin zur Synthese von Wirkstoffen mit Hilfe von künstlichen Enzymen. Sprecherhochschule ist die Technische Universität Berlin. UniCat wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit Mitteln aus der Exzellenzinitiative seit 2007 gefördert.
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Claudia Nasrallah, Exzellenzcluster UniCat, Genderangelegenheiten; Tel.: 030/314-28882, E-Mail: claudia.nasrallah(at)tu-berlin.de
und Dr. Martin Penno, Exzellenzcluster UniCat, Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 030/314-28 592, E-Mail: martin.penno(at)tu-berlin.de