Das „Taschentuchlabor“ - UniCat-Forscher an neuem BMBF-Verbundprojekt beteiligt

Freitag, 25. September 2009

Die UniCat-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Silke Leimkühler, Ulla Wollenberger und Frieder W. Scheller von der Universität Potsdam sind am neu bewilligten „Impulszentrum für Integrierte Bioanalytik – Das Taschentuchlabor“ beteiligt.

Am 14. September 2009 wurde der Förderbescheid an den Projektleiter, Prof. Frank F. Bier vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) in Potsdam, übergeben.

Ziel des Projekts ist eine Diagnostik zu finden, die mithilfe von Sensor-Aktor-Molekülen frühzeitig und an jedem Ort durchgeführt werden kann. Zum Beispiel könnten solche autonomen Biosensoren in einem Taschentuch eingebunden unmittelbar anzeigen, ob ein Schnupfen das Anzeichen einer ernsten Grippe ist und der sofortige Arztbesuch angeraten ist oder nicht. Damit würde eine erhebliche Vereinfachung der Analyse erreicht.

Das Grundprinzip ist die Verbindung einer biomolekularen Erkennung mit einem Signal. Die neue Qualität, die für das Taschentuchlabor angestrebt wird, besteht darin, dass diese Prozesse auf molekularer Ebene integriert werden sollen. Dann wird kein Lesegerät mehr benötigt, sondern die Sensormoleküle sorgen selbst für das Signal. Ziel ist es, die molekulare Erkennung mit der Signalgenerierung so zu verschmelzen, dass letztlich einfache Bausteine entstehen. Die Forschungserkenntnisse kommen dem Patienten zugute, denn sie enthalten das Potential, präventive und therapiebegleitende Diagnostik patientennah zu gewährleisten, ein „Labor im Taschentuch“.

An dem Projekt sind 14 Partner beteiligt, darunter die Potsdamer Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, die Naturwissenschaften der Universität Potsdam, das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Charité Universitätsmedizin Berlin, sowie weitere Forschungseinrichtungen und Firmen der Region im Diagnostik-Netz Berlin-Brandenburg, die eng vernetzt in den nächsten vier Jahren innovative Diagnostikmöglichkeiten entwickeln werden.


Das BMBF fördert mit seinem Programm „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“ gezielt die Stärken ostdeutscher Forschungslandschaft. Auch die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft soll gestärkt und der Technologietransfer erleichtert werden, um wissenschaftliche Erkenntnisse zur Marktreife bringen zu können.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten von Unternehmen-Region.