Wieder Nobelpreis für Chemie für Katalyseforscher

Mittwoch, 06. Oktober 2010

Drei Wissenschaftler erhalten die Auszeichnung für ihre Verdienste um die palladiumkatalysierte Kreuzkopplung in organischen Synthesen.

Der diesjährige Nobelpreis für Chemie wird verliehen an Richard F. Heck, Ei-ichi Negishi und Akira Suzuki für die Entwicklung der "Palladium-katalysierten Kreuzkupplung".

Damit hätten die Forscher die Entwicklung neuer Medikamente und revolutionärer Materialien wie Plastik ermöglicht, wie die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch erklärte. Forscher weltweit setzten diese Methode ein, sowohl in der kommerziellen Herstellung von Medikamenten, als auch in der Elektronikindustrie.

Kohlenstoff-Verbindungen sind in der Lage, ein stabiles Gerüst für komplexe Moleküle zu liefern. Um diese komplexen Kohlenstoff-Verbindungen zu schaffen, müssen Chemiker in der Lage sein, Kohlenstoffatome miteinander zu verbinden. Allerdings reagieren Kohlenstoffatome nicht leicht miteinander.

Palladium-katalysierte Kreuzkupplungen haben dieses Problem gelöst: In der Heck-Reaktion, der Negishi-Reaktion und der Suzuki-Reaktion - benannt nach den drei Preisträgern -, treffen Kohlenstoffatome auf ein Palladium-Atom: Diese Nähe führt zu einer beschleunigenden chemischen Reaktion, und im Endeffekt zur gewünschten stabilen Kohlenstoff-Verbindung.


Ei-ichi Negishi (*1953) lehrt und forscht an der Purdue-Universität in den USA. Er hat über 400 Publikationen veröffentlicht, darunter zwei Bücher.

Richard Heck (*1930) arbeitete ebenfalls an einer amerikanischen Universität, der Newark-Universität in Delaware. Seit 1989 ist er im Ruhestand.

Akira Suzuki wurde 1930 in Japan geboren und hat 1959 in Sapporo promoviert, wo er an verschiedenen Hochschulen tätig war. Seit 1994 ist er emeritiert.