Verdienstmedaille der Leopoldina für Bärbel Friedrich

13. Dezember 2016

Prof. Dr. Bärbel Friedrich nach der Preisverleihung. Foto: Markus Scholz für die Leopoldina.

Wie die Leopoldina mitteilte, ehrt sie damit Prof. Dr. Bärbel Friedrich für ihre beispielhaften Verdienste zum Wohle der Akademie, ihr Engagement in der Wissenschaftspolitik und ihre Beiträge auf dem Gebiet der Forschungsethik. Die Wissenschaftlerin hat die Auszeichnung im Rahmen der traditionellen Leopoldina-Weihnachtsvorlesung in Halle (Saale) erhalten.

Bärbel Friedrich wird mit der Verdienstmedaille der Leopoldina für ihr vorbildliches Engagement in ihrem Wirken für die Akademie geehrt, insbesondere im Bereich der wissenschaftsbasierten Politik- und Gesellschaftsberatung. Von 2005 bis 2015 war Friedrich Vizepräsidentin der Leopoldina. Sie hat mehrere Arbeitsgruppen der Leopoldina geleitet oder war deren Mitglied, unter anderem zu den Themen Bioenergie, Grüne Gentechnik, Individualisierte Medizin, Synthetische Biologie, Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung und Genomchirurgie. Bärbel Friedrich hat sich dabei auch immer wieder mit ethischen Fragen der modernen Biologie auseinandergesetzt.

„Bärbel Friedrich hat sich insbesondere um die wissenschaftsbasierte Politikberatung der Leopoldina verdient gemacht. Ohne ihren großen Einsatz, ihre klare Sicht auf die Dinge und ihre Verlässlichkeit wäre die Politik und Gesellschaftsberatung der Akademie nicht so weit, wie sie inzwischen gekommen ist“, sagte Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Jörg Hacker.

Bärbel Friedrich, geboren 1945 in Göttingen, studierte Biologie an der Universität Göttingen und wurde 1973 im Fach Mikrobiologie promoviert. Als Postdoktorandin forschte sie am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (USA), bevor sie sich in Göttingen habilitierte. 1985 bis 1994 forschte und lehrte sie als Professorin an der Freien Universität Berlin, anschließend folgte Sie einem Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin. Sie gehörte zu den Gründern des Exzellenzcluster UniCat im Jahre 2007 und gehörte ihm bis 2012 an.

Prof. Dr. Bärbel Friedrich. Foto: David Ausserhofer für die Leopoldina.

Bärbel Friedrich war Mitglied des Wissenschaftsrates und von 1997 bis 2003 Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2003 bis 2005 wirkte sie in der Enquete-Kommission für Ethik und Recht der Modernen Medizin des Bundestags mit. Seit 2008 ist sie Wissenschaftliche Direktorin des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald und seit 2014 Mitglied des Rates der Universität Wien.

In Ihrer Forschung untersucht Friedrich unter anderem den Wasserstoff-abhängigen Energiestoffwechsel und dessen Regulation in Bakterien. Im Mittelpunkt steht das Enzymsystem Hydrogenase. Darüber hinaus widmete sie sich der funktionellen Genomanalyse. Friedrich zählt zu den weltweit führenden Mikrobiologen. Sie wurde vielfach ausgezeichnet. Sie erhielt 2013 den Arthur Burkhardt Preis und das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bärbel Friedrich ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie korrespondierendes Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Seit 1994 ist sie Mitglied der Leopoldina in der Sektion Mikrobiologie und Immunologie.

Mit der Verdienstmedaille würdigt das Präsidium der Leopoldina überragende Verdienste zum Wohle der Akademie. Jede Medaille ist ein Unikat; eine Seite trägt stets das Porträt und den Namen des jeweils Geehrten. Auf der zweiten Seite ist der Anlass der Würdigung vermerkt.

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Caroline Wichmann
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