„Pseudokontakt-Verschiebungen" im NMR einer katalytischen Metalloprotein-Domäne
16. November 2016
Neue Publikation der Arbeitsgruppe von UniCat-Professor Martin Kaupp in der Zeitschrift Angewandte Chemie
Wir zeigen mit unseren internationalen Kooperationspartnern in Oulu und Florenz, dass es möglich ist, die langreichweitigen, sogenannten "Pseudokontakt-Verschiebungen" im NMR-Spektrum einer gesamten paramagnetischen, katalytischen Metalloprotein-Domäne mit einem Multiskalenansatz basierend auf ab initio-Methoden zu berechnen. Mit einem Trick ("Punkt-Dipol-Näherung für die anisotrope Hyperfeinkopplung") vemeiden wir es, das gesamte Protein quantenchemisch behandeln zu müssen und erhalten dennoch die langreichweitigen Verschiebungen im gesamten Protein. Das ermöglicht es uns sogar, über DFT-Methoden hinauszugehen und hochgenaue Multireferenz post-Hartree-Fock-Methoden zu verwenden. Aufgrund der hohen Strukturabhängigkeit der Pseudokontaktverschiebungen können wir daher sowohl experimentelle als auch berechnete Strukturmodelle des Metalloproteins verfeinern, sofern die Verschiebungen gemessen wurden. Dies ist ein neuartiges quantenchemisches Werkzeug zur Bestimmung von Proteinstrukturen in Zusammenhang mit NMR-spektroskopischen Untersuchungen.
Originalarbeit
Pseudo-contact NMR shifts over a paramagnetic metalloprotein (CoMMP-12) from first principles
L. Benda, J. Mareš, E. Ravera, G. Parigi, C. Luchinat, M. Kaupp, J. Vaara
Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 2016, 55, 14713-14717
DOI: 10.1002/anie.201608829
oder in Selected Research Highlights